Archiv der Kategorie: Gesundheit

Wenn es dunkel wird bei Tante Fine

Wenn es dunkel wird, fragt sich so mancher, wo der Schlaf bleibt. Was macht er, während er seinen Dienst am Menschen versagt? Lauert er im Schrank und lacht sich ins Fäustchen? Vielleicht schleicht sich der Schlaf auch leise an, krabbelt auf die Bettkante und im Moment des Einschlafens seiner Opfer springt er laut lachend vom Bett und verkriecht sich unauffindbar.

Meiner Tante Fine ist das egal. Während sie in jungen Jahren häufig das Wachsein in nächtlichen Stunden quälte, hat das Älterwerden für Ruhe in den Nächten gesorgt. Nicht, dass Tante Fine nun immer durchschläft. Ganz und gar nicht. Sie spricht häufig von seniler Bettflucht und dass sie viel weniger Schlaf braucht, als noch vor ein paar Jahren. Geändert hat sich ihre Einstellung. Sie behauptet, dass sie sich mittlerweile freut, wenn Sie nachts nicht schlafen kann. Die Nacht wäre so schön ruhig. Alles liegt da, wie in eine Decke aus Ruhe gehüllt. Fehlende Geräusche und wenn Sie dann in den Garten mit einer Tasse Tee geht, hört sich die welt ganz anders an. Außerdem behauptet sie steif und fest, dass sie dann die besten Gedanken und Ideen hat. Auf meine Frage, ob sie nach solchen nächtlichen Wachphasen nicht am darauffolgenden Tag müde würde, zuckt sie mit den Schultern. Es ist ihr egal, dann legt sie sich einfach hin und nickert ein Stündchen auf dem Sofa.

Da ist er, der Haken! Wer kann das schon? Berufstätige und Eltern kleiner Kinder leider nicht. Trotzdem nehme ich mir vor, die nächste durchwachte Nacht für mich zu nutzen. Müde bin ich am nächsten Tag auf jeden Fall. Aber ob ich die nächtlichen wachen Stunden damit verbringe, mich über den fehlenden Schlaf aufzuregen oder die nächtliche Stille mit Tee und Lauschen erkunde, liegt in meiner Entscheidung. Dann gibt es wenigstens einen schönen Grund zum Müdesein.

Tante Fine hilft – bei fast allem

«Tante Fine, ich glaube, ich habe eine Depression!»

Ich schaue betreten in meine Kaffeetasse und wage es nicht, aufzuschauen. Tante Fine schaut mich lange an und sagt: «Kindchen, das glaube ich nicht, dir geht es gerade nicht gut, aber eine Depression ist eine ernste Krankheit!»

«Genau» antworte ich, «mir geht es gar nicht gut. Ich schlafe kaum noch und meine Energie ist völlig im Keller. Ich würde am liebsten im Bett bleiben.» Tante Fine schaut mich lange an: «Aber es ist doch logisch, dass du keine Energie mehr hast, wenn du nicht schläfst. Aber dir wird es wieder besser gehen, wenn die Präsentation vorbei ist!»

Die Präsentation! Hätte ich das Projekt doch nie angenommen, aber es war so verlockend gewesen: Ein Großauftrag und ich sollte federführend alles organisieren. Und in zwei Tagen musste ich die Ergebnisse präsentieren. Was für eine Aufregung! Ich würde dafür viel Geld kassieren. Das hatte mich veranlasst, trotz besseren Wissens, das Angebot anzunehmen. Dabei hätte ich wissen können, dass es zu viel Arbeit für eine allein ist. Und dann war da noch die Anerkennung, die viel schwerer wog als Geld. Ich war geschmeichelt dass meine Arbeit so geschätzt wurde.

Jetzt war ich ernüchtert, die Anerkennung war mir egal und das Geld war schwerer verdient, als angenommen. Ich wollte nur noch schlafen. Tante Fine sah mich an und sagte: «Wie lange geht es dir schon so?» Ich überlegte: «Seit fast zwei Wochen! Ich kann nicht mehr!» Tante Fine überlegte eine Weile und nippte an ihrem Kaffee. Das schlagen der Küchenuhr war zu hören und das leise Klappern der Stricknadeln, die von Tante Fines Händen in einem atemberaubenden Tempo bewegt wurden und dabei einen Socken entstehen ließen, nachdem sie ihre Tasse wieder auf dem Holztisch abgestellt hatte.

«Wenn es dir in zwei Wochen nach der Präsentation immer noch so geht, solltest du zum Arzt gehen. Aber ich glaube, dass sich deine Depression als Überarbeitung herausstellen wird und du, wenn du erstmal wieder Schlaf gefunden hast, auch wieder Energie finden wirst. Depressionen sind schlimm und gehen nicht so einfach weg. So wie du dich gerade fühlst, fühlen sich depressive Menschen immer, auch wenn sie gerade keine Präsentation haben. Warte ab und du wirst bestimmt wieder zu Kräften kommen. Hast du dich schon mal so gefühlt?» Ich überlegte eine Weile und mir fiel direkt meine mündliche Abschlussprüfung ein. Da dachte ich auch, dass mein Leben zu Ende wäre. Ich nickte: «Weißt du noch, meine Abschlussprüfung?» Tante Fine lächelte: «Wie könnte ich die jemals vergessen! Ein Nervenbündel warst du!» Ich nickte und das erste Mal kam mir der Gedanke, dass Fine recht haben könnte. Wahrscheinlich war meine vermeintliche Depression nur eine Überarbeitung. Ich schämte mich plötzlich und sagte: «Ich neige zu Übertreibungen, was?» Tante Fine schmunzelte und antwortete: «Manchmal. Depressionen sind wirklich eine Lebensbeeinträchtigung. Und wenn du der Meinung bist, dass du erkrankt bist, dann solltest du zum Arzt gehen. Aber wenn du mich fragst, warte damit bis die Präsentation rum ist.»

Es kam wie Tante Fine sich das gedacht hatte. Mit etwas Schlaf ging es mir bald besser. Die Präsentation war ein voller Erfolg. Den angekündigten Folgevertrag würde ich zu gegebener Zeit ablehnen. Meine frei gewordene Zeit investierte ich in Recherche über Depressionen und stellte fest, dass dies eine Krankheit ist, die das Leben von Betroffenen langfristig massiv beeinträchtigt. Ich war tatsächlich nur überarbeitet gewesen. Wie es wohl Menschen geht, die langfristig ohne Lebensmut und Energie ihren Alltag bewältigen müssen und trotz der Belastung nicht die Hoffnung aufgeben, dass sie wieder gesund werden. Und wie viele schaffen ihren Alltag nicht mehr und scheuen den Weg zum Arzt? Ich bin froh, dass Tante Fine mich zum Arzt geschickt hätte, wenn sich mein Zustand nicht gebessert hätte. Zum Zahnarzt geht man doch auch, wenn ein Zahn schmerzt. Warum nicht auch bei Lebenskummer zum Arzt gehen? Für alles gibt es eine Lösung

Das neunzehnte Türchen…

Hinter dem heutigen Türchen verbirgt sich die gute Nachricht, dass Musik nicht nur gut tut, sondern auch Leben retten kann:

Forschende aus Wien haben herausgefunden, dass Rapper Logic mit seinem Song „1-800-273-8255“ die Suizidrate in Amerika zeitweise um über fünf Prozent gesenkt hat. Der Song beinhaltet die Nummer der Telefonseelsorge „Lifeline“ und hat Menschen mit psychischen Erkrankungen ermutigt, sich professionelle Hilfe zu suchen. (Quelle: goodnews.eu)

Vielleicht ist das ein Anreiz für hiesige Hip-Hopper oder Rapper Pendants zu schaffen. Die Fantastischen Vier hatten vor Jahren mit MfG schon bewiesen, dass sie mit Abkürzungen umgehen können. Vielleicht können Sie das auch mit Telefonnummern? Die Nummer gegen Kummer würde sich als Song meiner Meinung nach auf jeden Fall eignen!

Das zehnte Türchen…

Die heutige gute Nachricht, die sich hinter dem zehnten Türchen verbirgt, betrifft mal wieder den Gesundheitsbereich.

Auf der gestrigen Konferenz der Ministerpräsidenten wurde über ein Bonus für Pflegepersonal beraten. Hier geht es laut Herrn Lauterbach (ARD-Brennpunkt 9.12.21) nur um die Höhe und nicht ob der Bonus gezahlt wird.

In Deutschland haben wir zwar viele intensivbetten, aber viel weniger Personal, die diese betreuen können als früher. Ein Bonus für all die jenigen, die sich immer noch um die Vielzahl der Corona-Patienten kümmern, ist eine gute Nachricht. Eine schnelle Auszahlung wäre eine weitere gute Nachricht!

Das siebte Türchen…

Hinter dem heutigen Türchen verbirgt sich eine gute Nachricht, die mit COVID-19 zu tun hat. Auf der im Impfquotenkarte von Deutschland (rki.de) ist deutschlandweit eine Zunahme der vollständig Geimpften zu erkennen. Zur besseren Übersicht wurde die Karte in hellblaue, mittelblaue und dunkelblaue Felder unterteilt. Während der Norden und der Westen des Landes überwiegend schon lange im dunkelblauen Bereich ist, befand sich der Süden und der Osten im hellblauen Bereich. Jetzt stehen einige Bundesländer kurz davor in den mittelblauen Bereich zu rücken. Das ist eine gute Nachricht!

Das sechste Türchen…

Die gute Nachricht, die sich hinter dem heutigen sechsten Türchen verbirgt, kommt aus dem Gesundheitssystem. Forschende der Hochschule Offenburg haben sich zum Ziel gesetzt, Pflegeroboter zu entwickeln, die sowohl Stimmungen wahrnehmen als auch emphatisch reagieren können. Dies soll den Pflegenotstand in Deutschland aufhalten. (goodnews.eu)

Eine weitere gute Nachricht WÄRE, wenn die Bezahlung der jetzigen Pflegekräfte entsprechend der Wichtigkeit ihrer Tätigkeit angehoben werden würde. Da hier der Konjunktiv benutzt wird, ist hoffentlich klar, dass dies erst in Zukunft sein wird, wenn es so sein sollte…

Für mich ist die Vorstellung, dass es empathische Pflegeroboter geben wird, eine sehr gute Nachricht. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass mich später ein Roboter pflegen wird. Nachdem ich vor fünf Jahren vier Wochen im Krankenhaus gelegen habe und erleben musste, wie wenig Zeit das Pflegepersonal zur Verfügung hat, kann ich mir so einen Pflegeroboter sehr gut vorstellen! Außerdem ist er keinen eigenen Stimmungsschwankungen unterworfen, die er an die Patienten weiter reichen würde. Er kann sich nicht anstecken (Multiresistenter Keim, Corona oder andere Viren) und wenn er gut programmiert ist, behandelt er einen immer gleich gut. Für mich ist das eine sehr gute Nachricht!

Das vierte Türchen…

Die gute Nachricht, die sich hinter dem vierten Türchen verbirgt, hat mit Viren zu tun. Diesmal geht es nicht um COVID-19 sondern kurz nach dem Welt Aids Tag (1. Dezember) um den HI-Virus.

Einem Forscherteam in Japan ist es gelungen einen Impfstoff zu entwickeln. Dieser wurde bei Affen getestet, die mit HIV infiziert waren. Nach der Behandlung mit dem Impfstoff konnte kein HIV mehr nachgewiesen werden.

Natürlich erhofft man sich nun, dass der Impfstoff auch für Menschen geeignet ist. Wie lange das noch dauern wird, kann ich nicht abschätzen. Eine gute Nachricht ist es auf jeden Fall. Besonders für die Affen, die überlebt haben.

Hier gibt es mehr dazu:https://www1.wdr.de/mediathek/audio/cosmo/daily-good-news/audio-fortschritt-bei-impfstoff-forschung-gegen-hiv-100.html